Fröhlich sein, Gutes tun und die Spatzen pfeifen lassen… (Don Bosco)

Buenos dias!

Hier melde ich mich wieder mit einem neuen Blog im neuen Schul- und Arbeitsjahr!

Mein Thema für den neuen Beitrag – Fröhlich sein, Gutes tun und die Spatzen pfeifen lassen – ganz nach dem Motto von Don Bosco. Nun die Frage: „Wie komm´ ich dazu?“

Zu aller erst „FRÖHLICH SEIN…“

…fröhlich sein, das kann manchmal schwieriger, manchmal leichter sein.

Ende August, bevor die Schule Anfang September wieder los ging, haben wir uns auf der Straße unter die Verkäufer gestellt und für unsere Schneiderei von Schuluniformen bis zu Festival-T-shirts aus Österreich, Puppen und noch so einiges andere verkauft. Währenddessen lief zeitgleich die Einschreibung für die Kinder und Jugendlichen im neuen Schuljahr. Die Freude beim Wiedersehen der Kinder/Jugendlichen und das Wissen, dass sie wieder kommen werden, war für mich sehr groß – und noch viel größer die Vorfreude auf die Arbeit mit ihnen! In der letzten Woche vor dem endgültigen Start haben wir dann noch das Oratorio (dort wo ich arbeite) ausgemalt, Tische geschliffen und neu lackiert und soweit alles wieder mehr auf Vordermann gebracht…je näher der Start kam, desto größer die Freude auf die Kinder und die Zeit, die noch vor mir lag/liegt.

Außerdem gibt es nun 2 neue Educatoren (Erzieher) im Oratorio. Dies war ebenso eine große Freude, da wir wieder mehr Unterstützung haben und das Arbeiten in gewissen Punkten wesentlich erleichtert.

Dann kam endlich der lang ersehnte Start mit den Kindern und Jugendlichen und nun genieße ich jeden Tag. An manchen geht´s leichter, manche sind ein bissi anstrengender, pero me encanta el trabajo! – ich liebe die Arbeit! Die Kinder zaubern mir jeden Tag ein Lächeln ins Gesicht und es ist einfach wunderschön hier sein zu dürfen und auch zu spüren, dass es gut ist, dass man hier ist.

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Ein weiteres „Fröhlich“ bekommt die neue „Volo-gang“, weil wir zusammen viel lachen und auch mit Freunden von hier viele gute Momente schon hatten, die mich fröhlich sein lassen und wofür ich sehr dankbar bin! Das reicht von Insidern, wie den Song „Baile de las frutas“, übers gemeinsame Geburtstag feiern, Jugo (Saft) trinken, der Bäckerei einen Besuch abstatten bis hin zum Capoeira-training, was wir letzte Woche begonnen haben und mir sehr viel Spaß macht.

„….GUTES TUN….“

Gutes tun und Gutes empfangen. Geben und nehmen. Beschenkt werden und beschenken. Etwas, was ich hier sehr oft erleben darf und wofür ich sehr dankbar bin.

Einerseits darf ich wissen, dass mein Volontariat hier einen Zweck hat und ich mit meinem Da-Sein Gutes tun kann….auch wenn man sich denkt, dass es so geschrieben vielleicht egoistisch klingt, aber ich denke es ist auch etwas Wahres dran und hin und wieder ist es auch gut sich das vor Augen zu halten.

Gleichzeitig ist es ein Empfangen von Gutem, wo an mir Gutes getan wird. Sei das durch liebe Worte meiner Mitmenschen – egal ob hier in Ecuador, oder in Österreich, oder sonst einem Teil der Welt 😉 durch Hilfe, durch ein Lächeln oder viele andere Dinge.

Gutes tun, weil mir Gutes getan wird, auch im Sinne von dem, was mir Gott schenkt in der Zeit hier, darf ich Gutes tun, aus seiner Kraft heraus, weil ich empfangen darf, kann ich auch weitergeben.

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„…UND DIE SPATZEN PFEIFEN LASSEN!“

In letzter Zeit hat hier wieder alles zu blühen begonnen…das war jeden Tag ein kleines Highlight für mich, an den wunderschönen Pfirsichbäumen in unserem Vorgarten vorbeizugehen und die Blüten immer mehr in ihrer Pracht zu sehen. Auch wenn ich manchmal das Gefühl habe, dass es hier keine Jahreszeiten gibt, so bestätigt mir dies dann wieder ein stückweit das Gegenteil, worüber ich mich umso mehr freue. An einem Wochenende waren wir in Sangolqui (in der Nähe von Quito) bei einem Wasserfall und sind in der Natur gewandert/spaziert und haben ebenfalls einiges an Vogelgezwitscher gehört. Solche Augenblicke lassen mich meist aufhorchen und ein bisschen Innehalten, da ein zwitschernder Vogel z.B. in Ambato eher eine Seltenheit ist und mich neu staunen lässt, wie wunderschön und voll mit so vielen Kostbarkeiten, die Natur ist.

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Gleichzeitig bedeutet für mich, die Spatzen pfeifen lassen auch ein bisschen zu genießen und zur Ruhe zu kommen, wie z.B. an meinem Geburtstagswochenende, als wir mit zusammen kochten, ich mit einem Freund einen Stadtbummel machte, wir einem Hallenbad einen Besuch abstatteten und am Sonntag mit den Kindern der Fundación den Nachmittag am Spielplatz verbrachten. Momente zum Lächeln und Ausruhen, Momente, um sein Umfeld wieder neu wahrzunehmen und auf stillere und leisere Dinge auch zu achten, Momente, um die Spatzen pfeifen zu lassen.

 

Alles in allem kann ich nur sagen, dass ich meine Arbeit hier wirklich sehr liebe und jeder Tag ein großes Geschenk ist! Jeder Tag hat neue Herausforderungen für sich (momentan haben wir ca. 215 Kinder am Tag aufgeteilt zu betreuen und sind ab heute nur mehr 6 Educatoren), aber mindestens genauso viele kostbare und wunderschöne Augenblicke! Sei das durch die Kinder und Jugendlichen, Freunde und Freundinnen, Mitvolontärinnen und Mitvolontär, die Natur, die Madres, die Freizeitaktivitäten….ich könnte noch vieles aufzählen, aber das was ich damit sagen will….ganz gleich wie der Tag ist, es vergeht kein Tag, an dem ich nicht für eine Sache dankbar sein könnte und froh darüber wäre hier zu sein, in Ambato, in Ecuador.

 

Un abrazo fuerte, saludos y bendiciónes!

(eine feste Umarmung, Grüße und Segen!)

 

Eure Iris

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